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astrologischer Artikel: Eine Erweiterung des AAF, des Astrologischen Austauschformats

Horoskopdaten im AAF übertragen und auch statistisch weiterverarbeiten
Was kann man tun, wenn man mit einer Kollegin oder einem Kollegen Horoskopdaten austauschen möchte, aber die Kollegin oder der Kollege ein anderes Astrologie-Programm verwendet? Die Lösung hierzu bietet das AAF – das Astrologische Austausch Format.
Das AAF beschreibt die Struktur von Textdateien, die Horoskopdaten enthalten. Wie der Name schon sagt, ist das Ziel des Formates den Austausch von Horoskopdaten zu ermöglichen. Daher ist das Format - also die Struktur für die Textdateien - präzise definiert. Das Format gleicht dabei einer Abfolge von Befehlen einer Programmiersprache mit genau einzuhaltenden Übergabewerten. Die genaue Beschreibung der Struktur macht den Austausch möglich. Wenn Astrologieprogramme beim Herausschreiben von Horoskopdaten, d.h. bei der Erzeugung von Textdateien, das Astrologische Austausch Format einhalten und beim Einlesen das Format „verstehen“, so können mit einer Textdatei im AAF Horoskopdaten übergeben werden. Das heißt ganz praktisch: Ein Programm erzeugt eine AAF-Textdatei und ein anderes liest diese ein.  Viele Astrologie-Programme bieten dazu die Menuepunkte „Import“ und „Export“ an. Die Funktion Export erstellt eine AAF-Datei und die Funktion Import liest diese ein.
In einer AAF-Datei können Daten von mehreren Horoskopen gleichzeitig enthalten sein. Die AAF-Daten können generell Informationen in unterschiedlichen Detailierungen zu den Horoskopen enthalten. Für den Austausch von Horoskopdaten sind folgende Informationen erforderlich: Geburtsort, Geburtsdatum, Geburtszeit, die dazugehörende Zeitzone und der Horoskopname.
Es gibt weitere Informationen, die in einer AAF-Datei enthalten sein können: Kommentare, der Name des verwendeten Häusersystems, die Positionen der Hausspitzen und der Planeten auf dem tropischen Tierkreis, sowie Deklinationen, Breitenangaben, Aspekte und Geschwindigkeiten. Für den alleinigen Austausch der Horoskopdaten sind die Informationen Geburtsort, Geburtsdatum, Geburtszeit und der Horoskopname ausreichend. Denn dieses sind die Informationen, die bei jeder Horoskopberechnung in einem Astrologieprogramm einzugeben sind. Aus den benannten Informationen berechnet ein Astrologieprogramm ein Horoskop.
Aber warum kann die Ausgabe der Planetenstände und Häuserspitzenpositionen nützlich sein? Sie ist nützlich, wenn man z.B. Horoskopdaten mit einem Programm bearbeiten möchte, dass Planetenstände und Häuserspitzenpositionen nicht selber erzeugen kann. Ich habe bisher nur Astrologieprogramme kennengelernt, die über Berechnungsalgorythmen verfügen, mit denen die Planetenstände und Häuser berechnet werden. Welches sind denn nun solche Programme? Es sind Programme, die man sich selber schreibt, zum Beispiel mit der Windows Programmiersprache Visual Basic. 

AAF - Programme

An dieser Stelle mag man sich fragen: „Wer macht so etwas und wozu“? Die Antwort dazu ist: „Jemand, der an besonderen statistischen Auswertungen interessiert ist.“
Nehmen wir ein Beispiel: Vulkanausbrüche. Die Astrologie ist „die Lehre der Anfänge“: „Existiert“ jemand oder etwas zum ersten Mal, dann ist das entsprechende Geburtshoroskop die astrologische Grundlage für mögliche Verwirklichungen in der Zukunft. Bei Vulkanausbrüchen ist es unmöglich, ein solches Geburtshoroskop zu erhalten. Wenn nun jemand das Bestreben hat, Vulkanausbrüche mit astrologischen Mitteln vorherzusagen – was gäbe es für Möglichkeiten? Eine Möglichkeit ist eine statistische Auswertung: Häufen sich bestimmte astrologische Merkmale, so könnten diese typisch für Vulkanausbrüche sein. (Erscheinen diese Merkmale in Prognosen, so heißt das aber noch lange nicht, dass ein Vulkanausbruch stattfinden wird. Erst wenn statistisch ausreichend beliebig viele Ereignisse untersucht sind und es nur bei den Ereignissen mit den entsprechenden Merkmalen der Vulkanausbrüche tatsächlich zu einem Ausbruch gekommen ist, dann sind diese Merkmale zuverlässig.)
Für eine Statistik sind generell „viele“ Untersuchungen – im Fall des Beispiels: Vulkanausbrüche – erforderlich, damit die Statistik repräsentativ ist. Ggf. kann es mühselig sein, die zu untersuchenden Ereignisse alle per Hand in ein Astrologieprogramm einzugeben. Eine Vereinfachung ist es, Daten aus einer schon bestehenden Datei zu übernehmen. Wer versiert im Umgang mit Programmierung ist, dem bietet Astroplus eine Möglichkeit: Es sind seine APH-Dateien. Diese Dateien sind Textdateien und können z.B. aus Excel heraus mit einem Visual Basic Script erzeugt werden. Diese APH-Dateien enthalten für Astroplus  die grundlegenden Informationen zur Berechnung von Horoskopen. Angenommen es existiert eine Liste mit Vulkanausbrüchen, die das Datum, den Zeitpunkt und den Ort bzw. den Längen- und Breitengrad enthalten. Dann ist es möglich, sich ein Script oder Programm zu schreiben, was die Daten der Vulkanausbrüche einliest und eine APH-Datei erzeugt. Astroplus kann aus dieser APH-Datei eine AAF-Datei erstellen, die Planetenstände und Häuserspitzenpositionen enthält. Die Informationen dieser AAF-Datei können beispielsweise über ein Visual Basic Script in Excel eingelesen werden. In Excel können dann statistische Auswertungen durchgeführt werden. Wenn in Excel eigene Auswertefunktionen programmiert werden, sind der Phantasie zur Auswertung keine Grenzen gesetzt. 

AAF - Reihenfolge

Grenzen gab es allerdings, wenn man Asteroide berücksichtigen wollte. Das AAF sah diese bis zum Mai 2014 nicht vor. Seit Ende Mai 2014 gibt es eine Erweiterung: Es ist definiert, wie Asteroide im AAF verwendet werden. Astroplus hat diese neue Erweiterung in der Version 11.2.3 seit Juli 2014 als erstes Astrologieprogramm integriert. Die Asteroide Ceres, Pallas, Juno und Vesta sowie der Zentaur Chiron waren bereits im AAF enthalten.
Macht es denn nun Sinn, Untersuchungen der bereits 700.000 entdeckten Asteroiden und Zentauren zu ermöglichen? Ich würde sagen: „Das hängt vom Interesse des jeweiligen Astrologen ab“.
Jedenfalls - mit Astroplus und der Erweiterung des AAFs bieten sich einem Astrologen, der grundlegende Programmierkenntnisse hat, die Möglichkeit, automatisiert Horoskopdaten zu erzeugen, diese mit eigenen Programmierungen statisch auszuwerten und dabei fast alles zu untersuchen, was der astrologische Himmel zu bieten hat. 

AAF - Kuerzel

Vielen Dank an Herr Martin Garms, dem "Macher" des >AAF< für die >Integration der Asteroiden<.
Und mein besonderer Dank gilt Herr Wolfgang Peterat, dem Entwickler des Programms >Astroplus<, für die Einarbeitung der AAF-Erweiterung.

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